Die Schwertmuschel

Die Amerikanische Schwertmuschel      (Ensis directus)
Die Amerikanische Schwertmuschel wird bis 16 cm lang und bis 2,5 cm breit. Ihre Schale ist leicht gebogen, mit fast parallel verlaufenden Rändern. Die Färbung ist braun- bis rötlich-grau. Von innen ist sie perlmutfarbig. Sie wird 3-4 Jahre alt.

Verbreitung:
Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika, vermutlich wurde sie hier mit Ballastwasser eingeschleppt. Im Jahre 1979 wurden erste Schwertmuscheln in der Nordsee nahe des Feuerschiffes „Elbe I“ gefunden. Von da verbreitete sie sich stark, schon 1980 wurde sie massenhaft in St. Peter Ording, auf Amrum und auf Sylt gefunden.
Nun ist sie hier überall anzutreffen. Sie bevorzugt mehr sandige Gebiete, die einer stärkeren Strömung ausgesetzt sind. Dort leben dann manchmal 400-1200 Stück von ihnen auf einem Quadratmeter (senkrecht eingegraben)! Gelegentlich sind sie aber auch im schlickigen Watt anzutreffen.
Entgegen erste Befürchtungen hat sie hier keine heimische Arten verdrängt.

Lebensweise:
Mit ihrem kräftigen Grabefuss kann sie sich sehr schnell eingraben. Sie steckt dazu ihren Fuss in den Sand, lässt ihn anschwellen und verkürzt ihn, so wird die Schale nachgezogen. Nach ein paar Wiederholungen ist sie schnell verschwunden. Weil sie nur einen kurzen Sipho hat, lebt sie nur knapp unter der Sedimentoberfläche. Bei Gefahr kann sie sich aber bis zu 40 cm tief eingraben. Es wurde beobachtet, dass sie im freiem Wasser mehrere Dezimeter mit einem einzigen Rückstoss schwimmen kann. Dazu presst sie ruckartig Wasser aus ihrer Mantelhöhle und macht zusätzlich mit ihrem Fuss schlängelnde Schwimmbewegungen.
Besonders junge Muscheln begeben sich so auf „Wohnungssuche“, bevor sie sich eingraben.

Fortpflanzung  / Ernährung
Schwertmuscheln, sind wie alle Muscheln Filtrierer, sie ernähren sich vom Plankton.
Ihre Hauptlaichzeit ist im März/April.

Fressfeinde:
Es gibt dazu wenig Erkenntnisse. Vom Austernfischer ist aber bekannt, dass er gerne Schwertmuscheln nimmt, allerdings kann er nur die erbeuten, die nicht eingegraben auf dem Boden liegen. Die Schale kann er dann leicht knacken.


Besonderheiten

  •  Im Frühjahr kommt es oft zu einem Massensterben der Schwertmuscheln. Große Mengen liegen dann an bestimmten Stellen, wo sie von der Strömung zusammengetrieben wurden, an dem Strand. Teilweise haften noch Fleischreste an ihnen. Der Grund dafür ist bislang nicht bekannt.
  • Schwertmuscheln werden in einigen europäischen Ländern, vor allem in Frankreich und in Spanien gegessen. Hier sind sie zum menschlichen Verzehr unbekannt.

    Schwertmuscheln werden wir auf jeder Wattwanderung sehen!