Die ostfriesischen Inseln

Zu einem Urlaub an der Nordseeküste gehört (außer einer Wattwanderung natürlich) auch ein Besuch einer unserer wunderschönen ostfriesischen Inseln!

Von unserer Küste aus, werden in regelmäßigen Abständen Fahrten zu allen ostfriesischen Inseln angeboten, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! Sie werden von den weitläufigen Dünenlandschaften beeindruckt sein! Wenn Sie an den Nordseiten der Inseln stehen, werden Sie überrascht sein, welch atemberaubende Schönheit unsere Nordsee für Siezu bieten hat. Weites offenes Meer, lange weiße Sandstrände, tiefblaues Wasser mit kleinen Schaumkronen auf den Wellen und eine rauschende Brandung, wie Sie es hier an unserer Nordsee wohl nie erwartet hätten. Genießen Sie diese unvergessliche Stimmung bei einem Strandspaziergang am Meer, durchwandern Sie die weiten Sanddünen, oder besuchen Sie die schmucken Inselorte und besichtigen Sie die hübschen kleinen Inselkirchen. Die Inseln sind dabei so vielfältig und abwechslungsreich, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist, denn jede Insel hat ihren ganz eigenen und unverwechselbaren Charakter. Für alle Inseln gilt: je weiter Sie sich von den Inselorten entfernen, umso ruhiger wird es, denn das Hinterland der Inseln ist Natur pur, lassen Sie sich überraschen!


Borkum

ist die westlichste und mit etwa 30 km² auch die flächenmäßig größte ostfriesische Insel. Sie hat etwa 5000 Einwohner und gehört zum Landkreis Leer. Borkum ist etwa 10 Kilometer vom Festland entfernt und ist von Emden aus mit dem Schiff zu erreichen. Die Überfahrt dauert etwa 2 Stunden mit der Fähre oder etwa 1 Stunde mit dem Katamaran. Die Schiffe verkehren tideunabhängig. Borkum ist neben Norderney die einzige ostfriesische Insel, auf der man mit dem Auto fahren darf, allerdings ist der Ortskern für private PKW gesperrt.
Charakteristisch für Borkum sind die 3 Leuchttürme: der 45 Meter hohe und rechteckige "Alte Leuchtturm", der 30 Meter hohe und rot-weiße "Kleine Leuchtturm" und der 60 Meter und runde "Neue Leuchtturm", der als einziger noch in Betrieb ist. Daneben gibt es noch einige historische Seezeichen, sogenannte Baken, wie beispielsweise das 23 Meter hohe "Große Kaap" aus roten Klinkern.


Juist

ist mit 17 Kilometern die längste ostfriesische Insel, die maximale Breite beträgt dagegen nur 900 Meter. Insgesamt ist sie also etwa 16 km² groß. Juist hat wie die anderen ostfriesischen Inseln auch eine ausgeprägte Dünenlandschaft. Die höchste Düne ist etwa 22 Meter hoch, darauf steht der Juister Wasserturm. Er ist mit 13 Metern das höchste Gebäude der Insel und spielt eine wichtige Rolle in der Wasserversorgung. Juist hat etwa 1700 Einwohner und gehört zum Landkreis Aurich. Die Insel ist etwa 8 Kilometer vom Festland entfernt, der Schiffsverkehr erfolgt von Norddeich aus. Die Überfahrt ist tideabhängig, also nur bei Hochwasser, und dauert etwa 90 Minuten. (wenn man Glück hat!) Juist ist komplett autofrei, lediglich die Feuerwehr und der Rettungsdienst sind davon ausgenommen. Der Personen - und Güterverkehr erfolgt mit Pferdekutschen, selbst die Müllabfuhr und der Hafenumschlag werden mit Pferdefuhrwerken bewältigt. Eine Insel auch für Pferdefreunde, ca.150 Pferde sind im Sommer im Einsatz.
Juist bestand noch bis Anfang des 20. Jahrhundert aus zwei Teilen. Grund dafür war eine schwere Sturmflut im Jahr 1651. Durch die Sturmflut brachen die Dünen der nördlichen Randgebiete, und die Insel wurde in zwei Teile zerrissen. Der Durchbruch befand sich im Bereich des heutigen „Hammersees“ und war etwa 2 Kilometer breit. Erst 1870 war der südliche Bereich des Durchbruchs so weit versandet, dass er mit einem Damm gesichert werden konnte. 1928 bis 1932 wurde der nördliche Bereich des Durchbruchs dann durch den Bau eines Deiches geschlossen und die Zweiteilung der Insel beendet.

Juist hat wie die anderen ostfriesischen Inseln auch einen wunderschönen breiten Sandstrand, der Jahr für Jahr Tausende Touristen und Tagesgäste anlockt. Die Insel gilt als die "längste und schönste Sandbank der Welt", und bereits im 19. Jahrhundert wurde sie als "Töwerland" bezeichnet, was aus dem Mittel- Niederländischen stammt und "Zauberland" bedeutet.

Das Westende der Insel ist das "Billriff", eine große Sandbank, wo man vor allem während der Vogelflugzeit tausende Vögel beobachten kann. Das Ostende von Juist ist das "Kalfamer", ein wichtiges Rast- und Brutgebiet für viele Vögel, und darf ohne spezielle Führungen nicht betreten werden. Eine Besonderheit auf Juist ist der Hammersee, der größte Süßwassersee der Nordseeinseln. Der Hammersee befindet sich westlich vom Inseldorf, und ist 1932 durch die Überflutung einer Weidefläche entstanden. Er ist etwa 17 Hektar groß, etwa 1 Meter tief, und ist ein wichtiges Nahrungs- und Rastgebiet für viele Vögel. 
Charakteristisch für Juist und schon von weitem sichtbar ist das historische Kurhaus mit seiner Glaskuppel, auch " Weißes Schloss am Meer" genannt. Ein weiteres Wahrzeichen ist das 17 Meter hohe weiße "Seezeichen", was sich an der Hafeneinfahrt von Juist befindet und die Form einer Boje hat. Daneben gibt es noch den 15 Meter hohen Leuchtturm, das "Memmertfeuer", was für die Schifffahrt aber keine Bedeutung hat, sondern ausschließlich touristischen Zwecken dient.


Norderney

ist mit 26 km² die zweitgrößte Insel nach Borkum. Sie erstreckt sich über eine Länge von 14 Kilometern, die maximale Breite am Westende der Insel beträgt 2,5 Kilometer. Die höchste Erhebung der Insel ist gleichzeitig auch der höchstgelegene natürliche Punkt der gesamten ostfriesischen Inseln sowie ganz Ostfrieslands. Dabei handelt es sich um die "Walter-Großmann-Düne", eine 24 Meter hohe Sanddüne im Bereich der "Weißen Düne" in der Mitte der Insel. Daneben gibt es noch weitere markante Dünen, wie die 20 Meter hohe Georgshöhe im Stadtgebiet, oder die 21 Meter hohe Senderdüne im Ostteil der Insel. Norderney hat mit etwa 6000 Einwohnern die größte Gemeinde der ostfriesischen Inseln und gehört zum Landkreis Aurich. Die Insel ist etwa 3 Kilometer vom Festland entfernt, und von Norddeich aus mit der Fähre erreichbar. Die Überfahrt dauert etwa 50 Minuten, und ist tideunabhängig, also sowohl bei Hoch- als auch bei Niedrigwasser möglich. (Fast stündlich fahren die Fähren) Norderney ist neben Borkum die einzige ostfriesische Insel, auf der man mit privaten KFZ fahren darf, allerdings ist der Verkehr in der Hauptsaison stark eingeschränkt.

Norderney war bereits im Jahr 1797 das erste deutsche Nordseebad, seitdem wurde der Tourismus und die dazugehörige Infrastruktur immer weiter ausgebaut. So ist die Stadt Norderney im Vergleich die städtischste unter den ostfriesischen Inselgemeinden, mit Gewerbegebiet und mehreren Buslinien. Auf der Insel werden jedes Jahr fast eine halbe Million Tages- und Urlaubsgäste (sowie ca. 3 Millionen Übernachtungen) gezählt, Norderney hat dadurch im Vergleich zu den anderen ostfriesischen Inseln einen recht bunten und lebhaften Charakter.

Die Osthälfte der Insel liegt dagegen komplett in der Schutzzone des Nationalparks, der vielen Vogelarten als Rast- und Brutgebiet dient. Dieses Gebiet darf weder mit PKWs noch mit Fahrrädern befahren werden und die Flächen dürfen auch nur auf den markierten Wegen betreten werden, um die Tiere nicht zu stören. Neben dem Ostteil der Insel gehört auch noch der Südstrandpolder östlich vom Hafen zur Schutzzone des Nationalparks. Das Gebiet ist etwa 140 Hektar groß, und ist das älteste Naturschutzgebiet der ostfriesischen Inseln. 

Charakteristisch für Norderney ist der 60 Meter hohe Leuchtturm, der auch vom Festland aus gut sichtbar ist. Er wurde bereits 1872 – 1874 erbaut, und steht auf einer 10 Meter hohen Düne in der Mitte der Insel, sein Leuchtfeuer ist über 42 Kilometer weit sichtbar. Der Turm kann gegen ein kleines Eintrittsgeld bestiegen werden, über 252 Stufen gelangt man zu einer umzäunten Aussichtsplattform, und hat bei klaren Tagen einen wunderschönen Blick auf die Nachbarinseln und über das Festland.

Das Wahrzeichen der Insel ist das „Norderneyer Kap“, eine 13 Meter hohe Bake am östlichen Rand des Stadtgebietes. Sie findet sich auch im Wappen der Insel wieder, und war vor dem Bau des Leuchtturms ein wichtiges Seezeichen.

Die Bauwerke im Stadtgebiet der Insel stammen zu einer Vielzahl aus der wilhelminischen Zeit des 19. Jahrhundert. Über 100 dieser Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Eines der markantesten Gebäude dabei ist das Kurhaus, das 1822 errichtet wurde, und in dem sich heute das Touristenbüro, eine Bibliothek und ein Café befinden. Daneben gibt es noch das kaiserliche Postamt aus dem Jahr 1888, und das 13 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus dem Jahr 1899. Ein weiteres Gebäude, was das Bild der Insel prägt, ist die Marienhöhe, sie wurde 1868 auf einer 11 Meter hohe Düne errichtet, heute befindet sich darin ein Café.

Eine Wattwanderung zur Insel Norderney - meine Lieblingstour!


Baltrum

ist mit einer Fläche von etwa 6 km² die kleinste der ostfriesischen Inseln. Sie ist etwa 5 Kilometer lang und knapp 1,5 Kilometer breit. Zu Fuß kann man sie in gut 3 Stunden umrunden. Die höchste Erhebung ist eine etwa 19 Meter hohe Aussichtsdüne in der Mitte der Insel. Baltrum hat mit etwa 500 Einwohnern die kleinste Gemeinde der ostfriesischen Inseln und gehört zum Landkreis Aurich. Das Besondere an Baltrum ist, dass es hier keine Straßennamen gibt, auch die Hausnummern sind kunterbunt durcheiander. Die Insel ist etwa 4,5 Kilometer vom Festland entfernt, der Schiffsverkehr erfolgt von Nessmersiel aus. Die Überfahrt ist gezeitenabhängig, und dauert etwa 30 Minuten. Ein besonderer Höhepunkt der Überfahrt sind die Seehunde auf der Sandbank vor Norderney, die man vom Schiff aus gut sehen kann.

Wie alle anderen ostfriesische Inseln hat auch Baltrum sich im Laufe der letzten Jahrhunderte durch die West- Ost- Wanderung stark verändert. So lag die Westspitze Baltrums vor etwa 400 Jahren noch dort, wo sich heute die Ostspitze Norderneys befindet, während sich das Ostende der Insel um etwa 1,5 Kilometer verschob. Heute werden verschiedene Küstenschutzmaßnahmen durchgeführt, um die Ostwanderung aufzuhalten.

Baltrum ist wie die meisten ostfriesischen Inseln auch komplett autofrei, mit Ausnahme von Feuerwehr und Krankenwagen. Der Personen- und Gepäcktransport sowie die Belieferung von Geschäften und Hotels erfolgt ausschließlich mit Pferdekutschen und Handwagen. Auf Baltrum gibt es keinen Fahrradverleih, und Fahrräder werden hier auch nicht gerne gesehen. Die Touristen werden daher gebeten, keine Fahrräder mit auf die Insel zu bringen.
Baltrum wird schon seit den 1920er Jahren als das „Dornröschen der Nordsee“ bezeichnet. Im Vergleich zu den anderen ostfriesischen Inseln wurde der Tourismus dort erst relativ spät gefördert, und auch heute noch hat Baltrum einen eher ruhigen und verträumten Charakter.

Das Wahrzeichen Baltrums ist die „Inselglocke“, die auch im Wappen der Insel abgebildet ist. Dabei handelt es sich um ein Holzgerüst, an dem die Glocke eines holländischen Segelschiffs befestigt ist. Sehenswert ist auch die dazugehörige „Alte Inselkirche“, die zweitälteste Kirche der ostfriesischen Inseln. Sie bietet Platz für etwa 50 Personen, und wird heute nur noch für Trauungen und Taufen genutzt. Daneben gibt es noch die „Große Evangelische Inselkirche“, und die „Katholische Inselkirche“ mit der Reetgedeckten Sommerkirche.

Baltrum ist das sogenannte "Mekka der Wattwanderer"! Sie sollten nicht versäumen auch dieses eindrucksvolle Erlebnis in ihrem Urlaub einzuplanen! Für viele Gäste ist eine Wattwanderung zur Insel ein Highlight in ihrem Urlaub.
Natürlich am besten immer mit - "Wattwandern mit Johann"!


Langeoog

ist mit einer Fläche von knapp 20 km² die drittgrößte der ostfriesischen Inseln. Der Name stammt aus dem Friesischen, wobei „Oog“ für „Insel steht“, Langeoog bedeutet also „Lange Insel“. Sie hat eine Länge von etwa 14 Kilometern, die maximale Breite im Westen der Insel beträgt etwa 3,5 Kilometer. Die höchste Erhebung ist die „Melkhörndüne“, eine 20 Meter hohe Aussichtsdüne in den Dünenlandschaften in der Mitte der Insel. Langeoog hat etwa 1700 Einwohner und gehört zum Landkreis Wittmund. Die Insel ist etwa 5 Kilometer vom Festland entfernt und ist von Bensersiel aus mit der Fähre zu erreichen. Die Überfahrt ist tideunabhängig und dauert etwa eine Stunde, inklusive der Fahrt mit der Inselbahn vom Anleger zur Ortsmitte. Die Inselbahn war früher einmal eine Pferdebahn, erst 1937 wurde sie motorisiert und verbindet seitdem die 2,5 Kilometer lange Strecke zwischen Hafen und Inseldorf. Langeoog ist wie die meisten anderen ostfriesischen Inseln auch autofrei. Mit Ausnahme von Feuerwehr und Rettungsdienst, der Personentransport und der gewerbliche Transport erfolgt mit Pferdefuhrwerken und Elektrofahrzeugen.

Langeoog hat wie die anderen ostfriesischen Inseln auch eine ausgeprägte Dünenlandschaft, diese sind hier bis zu 20 Meter hoch. Das Besondere an Langeoog ist, dass es die einzige ostfriesische Insel ist, die zur Seeseite hin keine Schutzbauwerke benötigt, denn die Insel wird durch einen 500 m Meter breiten natürlichen Dünengürtel geschützt.

Der Südwesten der Insel ist das „Flinthörn“, eine ausgedehnte Salzwiesen- und Dünenlandschaft. Es ist ein wichtiges Vogelbrutgebiet, und steht daher unter Naturschutz und darf nicht betreten werden, Ausnahme ist ein 1,5 Kilometer langer Naturpfad mit Aussichtsplattformen und Beobachtungsplätzen. Östlich des Inseldorfes befindet sich das 2 Kilometer lange und 200 Meter breite Pirolatal, benannt nach der unter Naturschutz stehenden Pflanze Pirola. Das Ostende der Insel ist das „Osterhook“, ein Schutzgebiet für Vögel und Seehunde, das man nur auf den markierten Wegen betreten darf. Dort gibt es einen Naturlehrpfad, und eine Beobachtungsplattform, wo man mit Fernrohren die Seehunde auf ihren Sandbänken beobachten kann.

Charakteristisch für Langeoog ist der 18 Meter hohe Wasserturm, das Wahrzeichen der Insel. Er wurde 1909 erbaut, und dient heute als Aussichtsturm, außerdem befindet sich im Erdgeschoss eine Ausstellung zum Thema Wasserversorgung. Schon von weitem sichtbar ist auch die „Strandhalle“, die auf einer 20 Meter hohen Düne im Bereich der Höhenpromenade steht. Durch ihre exponierte Lage prägt sie das Erscheinungsbild der Insel, in ihrem Inneren befindet sich ein Restaurant. Ein weiterer Aussichtspunkt ist die Seenotbeobachtungsstation, ein orangefarbener Container der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Die Station ist seit 2005 nicht mehr in Betrieb, die Beobachtungsplattform kann tagsüber bestiegen werden.


Spiekeroog

hat eine Fläche von etwa 18 km², und ist vor etwa 300 Jahren durch die Verschmelzung der beiden wesentlich kleineren Inseln „Lütjeoog“ und „Oldeoog“ hervorgegangen. Sie hat knapp 800 Einwohner, und gehört zum Landkreis Wittmund. Spiekeroog ist etwa 6,5 Kilometer vom Festland entfernt und ist von Neuharlingersiel aus mit dem Schiff zu erreichen. Die Überfahrt dauert etwa 50 Minuten, und ist gezeitenabhängig.

Spiekeroog ist wie die meisten anderen ostfriesischen Inseln auch bis auf die Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge komplett autofrei, der Gepäcktransport und der gewerbliche Transport erfolgt mit Elektrokarren und Handwagen. Zudem ist sie die einzige ostfriesische Insel, die keinen Flugplatz hat und auch der Fahrradverkehr ist hier stark eingeschränkt. Die meisten Wege im Ort und zum Strand hin sind wegen ihrer geringen Breite für Fahrräder gesperrt, und auch sonst werden Fahrräder auf der Insel nicht gerne gesehen. So gibt es auf Spiekeroog keinen Fahrradverleih und die Kurverwaltung rät den Gästen davon ab, eigene Räder mit auf die Insel zu bringen.

Bis vor etwa 30 Jahren gab es zwischen dem alten Hafen und dem Inseldorf eine dieselbetriebene Inselbahn, die dann aber nach dem Bau des neuen Anlegers stillgelegt wurde. Heute existiert nur noch ein kleiner Streckenabschnitt zwischen Bahnhof und Westend, der von einer Museumspferdebahn betrieben wird. Sie ist die einzige in ganz Deutschland und in der Sommersaison fährt die Pferdebahn mehrmals täglich vom Bahnhof zum Westend.

Spiekeroog hat im Vergleich zu den anderen Nordseeinseln einen ungewöhnlich großen Baumbestand, und diese Wäldchen gaben der Insel auch den Beinamen „Grüne Insel“. Es steht aber auch für den Naturschutz auf Spiekeroog, denn weite Flächen der Insel sind wichtige Brutgebiete für viele Vögel.

Spiekeroog hat wie die anderen ostfriesischen Inseln auch einen wunderschönen Sandstrand, und die weitläufigen Strände mit dem feinen, weißen Strand und den kleinen Primärdünen sind charakteristisch für die Insel. Vor allem auf der Ostplate gibt es aufgrund der Sandablagerungen einen besonders breiten Sandstrand, der über die Hälfte der gesamten Inselfläche einnimmt.

Spiekeroog hat im Vergleich zu den anderen ostfriesischen Inseln noch den urigsten Charakter und das Inseldorf wirkt durch die historischen Friesenhäuser und den alten Baumbestand besonders idyllisch und malerisch. Das älteste Haus auf der Insel ist das „Alte Inselhaus“, das schon 1705 erbaut wurde. Das Haus hat wie einige andere Häuser auf Spiekeroog auch ein Schwimmdach, was bei Sturmfluten eine Art Rettungsinsel für die Hausbewohner war.

Die evangelische „Alte Inselkirche“ ist die älteste Kirche der gesamten ostfriesischen Inseln, und wurde bereits 1695 erbaut. Daneben gibt es noch eine neue evangelische Kirche, die wegen ihrer Form als „Zelt Gottes in den Dünen“ bezeichnet wird.


Wangerooge

ist die östlichste und mit knapp 8 km² die zweitkleinste der ostfriesischen Inseln. Sie hat etwa 1300 Einwohner und gehört zum Landkreis Friesland. Wangerooge ist etwa 6,5 Kilometer vom Festland entfernt, der Schiffsverkehr erfolgt von Harlesiel aus. Die Überfahrt ist gezeitenabhängig, und dauert etwa 90 Minuten, inklusive Fahrt mit der Inselbahn vom Anleger zur Dorfmitte. Wangerooge ist wie die meisten anderen ostfriesischen Inseln auch autofrei, mit Ausnahme von Feuerwehr und Rettungsdienst. Der Personen- und Gepäcktransport wird mit Elektrofahrzeugen und Handkarren durchgeführt.
Charakteristisch für Wangerooge sind die beiden Leuchttürme und der Westturm. Der „Alte Leuchtturm“ im Ortszentrum ist 39 Meter hoch, und dient heute als Aussichtspunkt. In ihm befindet sich ein Inselmuseum, und seit 1996 gibt es in der Turmspitze ein Standesamt. Der „Neue Leuchtturm“ am Ostende der Insel wurde 1969 gebaut, und ist der einzige auf Wangerooge, der noch aktiv ist. Er ist mit 64 Metern einer der höchsten in Deutschland, und sein Leuchtfeuer hat eine Reichweite von 56 Kilometern. Der heutige Westturm der Insel wurde 1932 erbaut, und ist der letzte von insgesamt drei Westtürmen der Inselgeschichte. Der erste Westturm wurde im 14. Jahrhundert gebaut und war der Kirchturm der Nikolai-Kirche. Durch die Ostwanderung der Insel musste er allerdings aufgegeben werden, und stürzte Ende des 16. Jahrhunderts ein. Der zweite Westturm wurde 1602 gebaut, und hatte mehrere Funktionen. In den unteren Etagen befanden sich die Kirchenräume, sowie verschiedene Lagerräume und im Dach des Turmes befand sich das erste Leuchtfeuer der deutschen Nordseeküste. Auch dieser Turm musste aufgrund der Ostwanderung der Insel aufgegeben werden, er war zudem nach einer Sturmflut stark beschädigt und wurde 1914 gesprengt. 1932 wurde dann der „Neue Westturm“ nach dem Vorbild des Vorgängerturms gebaut. Er ist 56 Meter hoch, hat 8 Stockwerke und dient heute als Jugendherberge.


Entstehung der Inseln

Die ostfriesischen Inseln erstrecken sich insgesamt über eine Länge von 90 Kilometern, und liegen in einer Entfernung von 4 bis 10 Kilometern vor dem Festland. Zwischen den Inseln und dem Festland befindet sich das Wattenmeer. Das Wasser strömt während den Gezeiten zwischen den Inseln vorbei aufs Watt und wieder zurück, bei Niedrigwasser fällt das Watt zwischen den Inseln und dem Festland komplett trocken.Die Inseln bestehen an den Nordseiten aus breiten Sandstränden und ausgedehnten Dünenlandschaften, an den Südseiten hingegen bestehen sie wie die Küsten des Festlandes aus Salzwiesen, die ins Watt übergehen.

Das Besondere an den ostfriesischen Inseln ist ihre Entstehung. Denn im Gegensatz zu den nordfriesischen Inseln entstanden die ostfriesischen Inseln nicht aus Fragmenten des Festlandes, sondern einzig und allein aus Sanddünen. Durch das Zusammenspiel von Wind, Strömungen und Sturmfluten kam es zu Sandablagerungen, die sich dann zu Sandbänken entwickelten. Diese Sandbänke wurden auch bei Flut nicht mehr überflutet, sodass sich hier die ersten Pflanzen ansiedeln konnten, die mit ihren Wurzeln den Boden festigten. Dies wiederum ermöglichte die Bildung von Dünen und den Wachstum der Inseln.

Interessant ist auch die West nach Ost- Wanderung aller ostfriesischen Inseln. Denn durch die vorherrschenden Westwinde und durch die Kräfte von Strömungen und Gezeiten wurde stetig Sand von den westlichen Stränden der Inseln abgetragen, und an den östlichen Teilen der Inseln wieder abgelagert. Dies führte dazu, dass sich heute fast alle Inseldörfer am westlichen Rand der Inseln befinden, denn ursprünglich wurden die Dörfer einmal in der Mitte der jeweiligen Inseln angelegt.

Erst mit Beginn der Küstenschutzmaßnahmen im 19. Jahrhundert konnte die Wanderung der Inseln eingedämmt werden. So wurden Deckwerke aus Beton gebaut, um die Westseiten gegen Wellen und Strömungen zu sichern, und es wurden Buhnen im Meer errichtet, um die Wellen zu brechen und die Strömung zu reduzieren. Eine besondere Bedeutung haben auch die Dünen, denn sie schützen die Seeseiten der Inseln vor Wellen und Strömungen. Die Dünen sind zum Teil erst im Zuge der Insel- und Küstenschutzmaßnahmen entstanden, hierbei wurden Tausende Kubikmeter Sand neu aufgeschüttet und bepflanzt, um die bestehenden Dünen zu verstärken. Die Dünen spielen eine wichtige Rolle im Schutz gegen Sturmfluten und stehen deswegen unter einem besonderen Schutz. Aus diesem Grund dürfen sie auch nicht betreten werden, um die Dünen und somit die Inselsicherheit nicht zu gefährden.

Neben den 7 bewohnten Inseln
gibt es auch noch 5 unbewohnte Sandplaten: Lütje Hörn östlich vor Borkum, die Kachelotplate sowie Memmert südwestlich vor Juist, Minsener Oog südöstlich vor Wangerooge, und Mellum als östlichster Rand der Inselkette.


Wattwandern mit Johann - zur Insel Baltrum und Norderney, eine Wattwanderung ist ein beeindruckendes Erlebnis!