Die Lachmöwe (Larus ridibundus)

Von unseren Möwen hier, ist die Lachmöwe die kleinste. Mit 35-39 cm ist sie ungefähr so groß wie eine Haustaube. Ihre Flügelspannweite ist bis zu 1,00 mtr. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, ein besonderes Kennzeichen ist der braune Kopf, der sich im Winter bis auf einem kleinen Fleck hinterm Ohr weiß färbt.

Verbreitung
Ursprünglich war die Lachmöwe im Binnenland beheimatet. Hier wurde, weil immer mehr Feuchtgebiete verschwunden sind, ihr Lebensraum immer enger. In den Jahren 1930-1940 ist sie in den Nordseeraum eingewandert. Heute hat sie zahlenmäßig die Silbermöwe überflügelt und ist mit 130.000 Brutpaaren hier der häufigste Brutvogel geworden. Allein zwischen 1965 und 1990 hat sich ihr Bestand hier fast verzehnfacht. Sie ist auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet.

Zugverhalten
Ganz nördlich lebende Lachmöwen ziehen zum überwintern südlich, bis in unsere Region. Hier einheimische Vögel ziehen ebenso überwiegend südlich, bis nach Südwesteuropa. Der Bestand im Wattenmeer ist aber im Winter deutlich reduziert.
 
Fortpflanzung:
Die Lachmöwe brütet wie alle Möwen in Kolonien, bevorzugt mit bis zu 100 Brutpaaren. Von April bis Juli ist Brutzeit. Auf einem aufgeschichteten Brutplatz, (wegen der Feuchtigkeit) legt das Weibchen 3-4 braun bis olivgrün gefleckte Eier, welche Männchen und Weibchen abwechselnd bebrüten. Nach 22-24 Tagen schlüpfen die Jungen. Beide Eltern füttern ihre Jungen, bis sie mit ca. 35 Tagen selbstständig sind. Erst nach drei Jahren sind die Jungen geschlechtsreif und bekommen dann einen Ausweis, der Ihnen den Zugang zur Brutkolonie erlaubt,- die schwarze Gesichtsmaske!

Nahrung
Auf dem Speiseplan stehen Krebsstiere, Würmer, Insekten, Larven, und kleine Fische, auf den Äckern alle Kleintiere selbst kleine Mäuse werden gefressen, auch nimmt sie gerne Abfall, der bei den Fischern über Bord geht.

Besonderheiten
Der dunkle Kopf wird zum drohen dem Gegenüber entgegengestreckt. Umgekehrt, mit dem Wegdrehen des Kopfes auch friedliche Absicht bei der Paarbildung bekundet. Dieses Wegdrehen wird in der Partnerschaft zu einer sich immer widerholendem Begrüßungszeremoniell. Alle Kolonienbrüter haben eine ganze Reihe fein abgestufter Signale der Körpersprache. Wohl nur damit ist ein stabiles zusammenleben in einem Sozialverband (Kolonie) erst möglich.

Wussten Sie .....

  • dass die Herkunft des  Namens Lachmöwe nichts mit Lachen zu tun hat, obwohl ihr Ruf manchmal so klingt?  Einen flachen See nennt man auch Lache, (ein bevorzugtes Gebiet der Lachmöwe) daher der Name.
  • Die größte Brutkolonie der Lachmöwen in Niedersachsen ist auf Baltrum, das ist während der Brutzeit nicht zu überhören!